denkmal KONTROVERS
Denkmalschutz versus moderne Architektur – eine Grundsatzentscheidung
Im nordwestlichen Teil von Schloss Nymphenburg soll das Museum „Mensch und Natur“ als Naturkundemuseum BIOTOPIA erweitert werden. Der Siegerentwurf des Wettbewerbs 2014 bricht laut Jury mit der „bis heute tradierten homogenen Fassadengestaltung des Schlosses“. Selbst der 2017 überarbeitete Entwurf beachtet Farbigkeit, Rhythmus und Materialität der bisherigen Entwurfskriterien der achsensymmetrischen Schlossanlage nicht. Auch die über-dimensionierten Zugangsöffnungen zum Rondell und Park hin bleiben.
Kontrovers diskutiert werden soll, inwieweit sich Bauten im historischen Kontext an den Bestand anpassen müssen oder eine eigene, heutige Formensprache haben dürfen. Im konkreten Fall: Was hat Priorität? Das 300 Jahre alte Ensemble des Schlosses Nymphenburg mit den von Joseph Effner vorgegebenen Entwurfskriterien – bei allen bisherigen Renovierungen, Um- und Neubauten im Schlossensemble respektiert – oder ein heutiger Formenkanon, die „eigenständige Handschrift“ eines Architekten? Oder gibt es eine alle befriedigende Synthese?
Es diskutieren:
- Prof. Dr. Hans Ottomeyer, Kunsthistoriker und ehemaliger Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums in Berlin
- Prof. Dr.-Ing. Silke Langenberg, Professorin für Bauen im Bestand, Denkmalpflege und Bauaufnahme der Hochschule München
- Dipl.- Ing. Gert F. Goergens, Architekt und ehemaliger Stadtheimatpfleger
- Lorenz Schröter M. Sc., Referent im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- Neven Denhauser, Student der Kunstgeschichte und der Jurisprudenz, Bürgerinitiative „Gemeinsam für Schloss Nymphenburg“
Moderation:
Dipl.- Geogr. Ursula Ammermann, ehemalige Geschäftsführerin des Münchner Forums
Veranstalter:
Münchner Forum (Diskussionsforum für Entwicklungsfragen e.V.) in Kooperation mit dem Denkmalnetz Bayern
Termin: Donnerstag 18. Oktober 2018, 19:00 Uhr, Ort: Johannissaal im Schloss Nymphenburg